Über Selbstliebe und Selbstzweifel
- johanna9905
- 23. Feb.
- 4 Min. Lesezeit
„Sei du selbst, denn alle anderen gibt es schon.“
Was im ersten Moment nach kitschigem Kalenderspruch klingt, verbirgt so viel Tiefes, es ist unglaublich.
Wenn ich in meiner Coaching Ausbildung im letzten Jahr etwas lernen durfte, dann ist es, dass ich gut bin, GENAU SO wie ich bin. Und gerade deswegen, WEIL ich so bin wie ich bin.
Vor einigen Monaten ging ich oft in den Vergleich. Ich ließ mich einschüchtern, da ich meinte, andere seien besser als ich. Seien mutiger. Seinen schlauer. Seien hübscher. Und dadurch wurde ich still. Ich wurde nach außen still und die Gedanken in mir laut. Sie riefen mit negativen Glaubenssätzen um die Wette. Angst breitete sich in mir aus, wenn eine Person vermeintlich „besser“ war als ich.
Das führte in manchen Situationen zu Ausreden. „Ich bin zu jung, ich bin zu unsportlich, ich bin zu müde, ich bin zu unerfahren..“ bla bla bla. Ausreden, die die Angst verbergen wollten. Vielleicht kennst du diese Gedankenspiralen.
Womöglich hast du deine Ausrede auch noch nicht durchdacht. Noch nicht hinterfragt, was hinter der Ausrede steht. Vielleicht hast du Angst, dass die Angst dahinter noch größer wird, wenn du sie zulässt. Doch wenn du deiner Angst Raum gibst und sie zulässt, wird sich alles verändern. Zur Angst kommen wir bald in einem anderen Blog-Artikel, das ist definitiv nochmal ein spannendes Kapitel an sich.
Jedenfalls habe ich im letzten Jahr erfahren, dass meine Leistung genau dann überragend ist, wenn ich mein authentisches Ich nach außen zeige. Wenn ich nicht still werde, sondern mutig bin. Wenn ich mich nicht klein mache, sondern selbstbewusst nach vorne schreite. Wenn ich keine Ausreden zulasse, sondern für das, was ich brenne, LOS GEHE.
Als ich das realisiert habe und gemerkt habe, dass das Feedback und alles, was daraus entsteht so viel positiver ist, als in meiner elendigen Gedankenspirale, wurde es mir nach und nach möglich mich zu zeigen. Mich in all meinem Sein. Mit meinen Sonnenseiten und meinen verletzlichen Seiten. Es wurde leicht mit Menschen so richtig in Kontakt zu sein, da ich „ich selbst“ war. Es wurde leicht Coachings durchzuführen, weil ich wusste: Ich muss es nicht machen wie jemand anderes. Ich muss mich an keinem anderen Maßstab orientieren. Es gibt nur MEINEN Maßstab. Ich bin einzigartig und unvergleichbar. Wer sagt denn was „gut“ ist? Wer sagt denn was „hübsch“ ist? Wer sagt denn was „mutig“ ist? Wer sagt denn was „zu jung“ oder „zu alt“ ist? Das alles reden wir uns doch nur selbst ein! Oder wir denken, was die anderen denken könnten – ohne es jemals zu wissen, weil wir uns nicht trauen damit rauszugehen.
Und weißt du was? Es tut mir weh, Menschen zu sehen die sich an gesellschaftlichen Erwartungen selbst kaputt machen. Die sich so sehr anpassen, dass sie sich selbst komplett verlieren. Die nicht mehr auf ihr Herz hören und anstatt sich selbst zu vertrauen, in Angst und Selbstzweifel leben. Es tut weh, mitzubekommen, wie viele Menschen sich (vor allem durch Social Media) vergleichen und immer wie jemand anderes sein wollen. Es tut so weh zu sehen, wie viele Menschen sich selbst nicht mehr lieben. Das beginnt beim Äußeren und endet im Innen. Dabei ist es doch gut, dass jeder Mensch anders aussieht! Dass jeder Mensch individuell ist. Dass nicht jeder 90 / 60 / 90 Maße und die „perfekte Größe“ und das „perfekte Gesicht“ hat. Was wäre das denn für eine kranke Welt? Warum kann es nicht auch bei uns wieder normal sein, verschieden zu sein? Warum ist Selbstliebe eine Seltenheit, anstatt die Norm?
Zweifel sind normal. Klar, habe ich die auch, das ist menschlich. Doch es sollte normal sein, dass wir uns selbst vertrauen, dass wir uns selbst mögen und die Zweifel in der Minderheit auftreten. Und nicht andersherum.
Denn ich glaube, nur wenn wir uns selbst, so annehmen, wie wir sind, können wir unser volles Potential leben. Können wir in unserer Kraft sein und diese von innen nach außen tragen.
Egal, wo du gerade stehst – beginn heute mit einem Schritt. Mach nur einen kleinen Schritt, der dir selbst entspricht, ohne dass du darüber nachdenkst, was andere denken. Lächle einen fremden Menschen an, geh ungeschminkt vor die Tür, mach jemandem ein Kompliment, sag „Nein“, iss was dir guttut, schaue einen Tag nicht auf Instagram, um zu sehen was die anderen machen, sondern mach DEIN Ding. Ein kleiner Schritt, was auch immer das für dich sein könnte. Und wenn du dir jetzt denkst: Das schaffe ich nicht – dann „Fake it, till you make it“. Denke „Was würde mein selbstbewusstes, authentisches Ich jetzt tun?“. Und dann tu genau das. Versuch es. Nimm die Angst mit, sie darf sein. Aber geh los. Step by step.
Denn die Welt braucht keine Menschen, die alle gleich sind. Die Welt braucht von allem etwas! Und ganz besonders braucht die Welt DICH. Genau so wie du bist. Gerade WEIL du so bist wie du bist. Du bist einzigartig und wunderschön in deinem ganzen Sein – DANKE dass es dich gibt.
Viel Liebe
Johanna








Kommentare